Quelle DJV

Der Steinkauz, die kleine Eule auf vergleichsweise langen Beinen, war in früheren Zeiten nicht beliebt, kündete doch ihr Ruf vermeintlich vom Sterben eines Menschen („Komit“). Noch vor 100 Jahren weit verbreitet und an fast jedem Dorfrand anzutreffen, ist der Steinkauz heute auf die Liste
der gefährdeten Vogelarten geraten. Der Verlust von Obstgärten und Schafbeweidung nahm nicht nur dem kleinen Kauz den Lebensraum.

Kennzeichen:

Körpergröße: 21-23 cm (amselgroß).
Gewicht: rund 200 g.
Flügelspannweite 50 bis 57 cm.
Oberseite: dunkelbraun mit vielen dichten weißen Flecken.
Unterseite: weißlich und breit dunkelbraun längsgestreift.
Markanter weißer Streifen über den Augen. Ohrbüschel fehlen
Mit seinen großen gelben Augen erinnert der Steinkauz an einen Kobold.
Der Flug des Steinkauzes ist hörbar.

Verbreitung und Stellung im zoologischen System

Klasse: Vögel(Aves) Ordnung: Eulen(Strigiformes) Familie: Eigentliche Eulen (Strigidae) Von Nordafrika über Europa nordwärts bis Südengland, Dänemark und das südliche Ostseerandgebiet, weiter bis nach Asien.

Lebensraum und Lebensweise:

Offene und ebene Landschaften bis 600 m Höhe. Kommt nicht im Wald vor.
Bevorzugt wird Dauergrünland mit Baumreihen oder Baumgruppen, aber auch Alleen, Parks, Friedhöfe. Hohle Kopfweiden und alte Obstbäume bieten dem Steinkauz geeignete Höhlen als Brutplatz und als Tagesverstecke. Er siedelt auch auch in Scheunen und Tennen von einzeln liegenden Bauernhöfen oder an Dorfrändern. Hauptsächlich dämmerungsaktiv aber manchmal auch am Tag zu sehen.
Tagsüber meist freisitzend oder Höhlen und Mauernischen.
Die Beutejagd erfolgt von niedrigem Ansitz aus oder zu Fuß schnell laufend, dafür ist kurze Vegetation wichtig Ruffreudiger Vogel, der über ein breites Repertoire verschiedener Laute verfügt. Sein in der Dämmerung vernehmbares “kuwitt” wurde früher als “komm mit” interpretiert
und brachte dem Steinkauz den Namen “Totenvogel” ein, der Kranke und Gebrechliche ins Grab rief.

Nahrung:

Käfer, Regenwürmer und größere Insekten, Feldmäuse und andere kleine Säuger bis Maulwurfsgröße und Vögel.

Fortpflanzung und Lebenserwartung:

Balzzeit: Ende Februar bis Mitte April.
Eiablage: Mitte April bis Mitte Mai
Weibchen bebrütet das Gelege mit 3-5 Eiern allein. rund 24 bis 28 Tage.
Männchen versorgt Weibchen mit Nahrung.
Im Alter von 30 bis 35 Tagen verlassen die Jungen die Bruthöhle, eine Woche später können sie fliegen. Nach weiteren fünf Wochen sind die Jungen selbständig und verlassen das elterliche Revier. Die Jungensterblichkeit beträgt im ersten Jahr rund 70 %. Die Altvögel leben meist in Dauerehe und brüten Jahr für Jahr in der Regel am selben
Standort.

Gefahren:

Die ständige Verringerung des Brutplatzangebotes durch Ausbau und Aufräumungsarbeiten in landwirtschaftlichen Gebäuden sowie das Fehlen geeigneter natürlicher Nistgelegenheiten (Kopfweiden, alte Hochstamm- Obstbäume mit Astausbrüchen) sind wesentliche Gründe für den starken Rückgang des Steinkauzes. Auch strukturelle Änderungen in den
landwirtschaftlichen Betrieben, die dazu führten, dass viele Gründlandflächen in Ackerland umgewandelt wurden, wirken sich aus.
der Verlust von extensiver Grünlandwirtschaft (Schaf- und Ziegenhaltung am Dorfrand!) mit kurzgehaltenen Strukturen nimmt dem Steinkauz gute Nahrungsflächen Natürliche Feinde: große Eulenarten, Greifvögel, Krähen, Marder, Hermelin, Mauswiesel, streunende Haustiere und Ratten.
Starke Verluste in kalten Wintern Der Steinkauz ist selten geworden in Deutschland. Zahlreiche Natur- und Artenschutzgruppen, darunter auch Jäger, versuchen für den Steinkauz Lebensräume zu
erhalten oder zu verbessern und dies mit beachtlichem Erfolg. Dazu gehört die Pflege von Obstbäumen und Kopfweiden ebenso wie das Anbringen von Niströhren. Der Steinkauz ist keine Wildart, sein Schutz ist durch die Naturschutzgesetze bzw. die Vogelschutzrichtlinie geregelt (besonders geschützt)

Quellen DJV